Chancen & Risiken

Brandschutz, Schallschutz und Verfügbarkeit im Fokus

Die Holzbauweise gewinnt Marktanteile. Es werden Siedlungen mit 300 Wohnungen, Verwaltungsbauten für die öffentliche Hand und private Unternehmungen, Hotels und Hochhäuser realisiert. Aber wie sieht es dabei mit dem Brand- und dem Schallschutz oder der Verfügbarkeit des Holzes aus?

Holzbau und Brandschutz

Die Brandschutzvorschriften (BSV) werden in der Schweiz durch die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) als Mustervorschriften erarbeitet und durch das interkantonale Organ technische Handelshemmnisse (IOTH) in jedem Kanton als verbindlich erklärt und in Kraft gesetzt. Mit der Vorschriftengeneration BSV 2003 wurde eine Öffnung der Holzanwendung am Bau vollzogen. Bis zu 6-geschossige Bauten für die Wohn-, Büro- und schulische Nutzung waren ab 2005 zulässig. Die Resultate aus umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen sowie positiven Erfahrungen mit dem konstruktiven Holzbau in der Praxis hatten nachweislichen Einfluss in der Überarbeitung der BSV im Jahr 2015. Die Benachteiligung von Holzbauteilen wurde abgeschafft. Seither lassen sich Holzbauteile in allen Gebäudekategorien und Nutzungen für Anforderungen an den Feuerwiderstand von bis zu 90 Minuten einsetzten. Robuste und mit nichtbrennbarer Bekleidung geschützte Holzbauteile sind der ‹nichtbrennbaren Bauweise› gleichgestellt. Selbst in Hochhäusern mit über 30 Metern Gebäudehöhe lassen sich Bauteile mit sichtbaren Holzanteilen verbauen. Mit Sprinkleranlagen und einem aktiven Löschanlagenkonzept lassen sich die Anforderungen an Bauteile weiter minimieren und der Einsatz von sichtbaren Holzbauteilen noch weiter ausdehnen. Heute können Holzbauteile für praktisch alle relevanten Nutzungsformen und in allen Gebäudekategorien flexibel und für den Nutzer fühl- und sichtbar eingesetzt werden.

Holzbau und Schallschutz

Zeitgemäss konstruierte Holzbauten schützen effizient vor unerwünschten Lärmeinwirkungen. Im Holzbau lassen sich mit mehrschaligen Konstruktionen gegenüber massiven Bauteilen gleich hohe Schalldämmwerte bei wesentlich geringerer Masse erreichen. Damit ein schalltechnisch einwandfreies Gebäude entsteht, sind aber verschiedene bauakustisch relevante Einflussfaktoren zu beachten. Die 2023 erschienen Publikation „Lignum-Dokumentation Schallschutz im Holzbau“ zeigt, wie Holzgebäude sich schall- und holzbautechnisch optimal planen und umsetzen lassen.

Holznutzung und Schweizer Wald

Der Schweizer Wald ist gesund und nimmt laufend an Fläche zu. Die hiesige Forstwirtschaft arbeitet nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Dies bedeutet, dass niemals mehr Holz genutzt wird als nachwächst. Vom jährlichen Neuzuwachs wird im langjährigen Mittel nur gerade etwa die Hälfte genutzt. Wer Wert auf nachgewiesene Nachhaltigkeit legt, wählt bewusst einheimisches Holz, das mit dem ökologischen Spitzenniveau der hiesigen Waldwirtschaft und besonders kurzen Transportwegen ein besonders vorteilhaftes Profil aufweist. Das ‹Label Schweizer Holz› zeichnet es klar aus.

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